Die Schweiz zÀhlte im Jahr 2025 insgesamt 1.222 aktive Brauereien. Das entspricht einer Brauerei auf 7.000 Einwohner. Damit hat die Schweiz weltweit die höchste Dichte an Brauereien pro Kopf. Mehr als 1.100 davon gelten als unabhÀngig. Viele dieser Betriebe beeinflussen die lokale Bierkultur nachhaltig. Konzerne wie Feldschlösschen oder Heineken dominieren zwar den Massenmarkt, doch kleine Betriebe gewinnen stetig an Bedeutung. Zwischen 2015 und 2022 hat sich die Anzahl der Brauereien verdoppelt. Die Nachfrage nach regionalem Bier wÀchst jedes Jahr um rund 5%.
Zahlen im Ăberblick:
- 1.222 aktive Brauereien (Stand 2025)
- Ăber 90% davon sind unabhĂ€ngig
- 75% aller Brauereien sind Mikrobrauereien
- 4% des gesamten Biermarkts stammt von unabhÀngigen Betrieben
- 50 Liter Bier pro Kopf im Jahr in der Schweiz
Regionale Verteilung:
- Deutschschweiz: rund 810 Brauereien
- Romandie: ca. 290 Brauereien
- Tessin: etwa 120 Brauereien
Warum unabhĂ€ngige Brauereien? UnabhĂ€ngige Brauereien stehen fĂŒr Handwerk, KreativitĂ€t und regionale Verwurzelung. Sie produzieren in kleinen Mengen. Sie experimentieren mit Sorten, die es im Supermarkt nicht gibt. Laut dem Schweizer Brauerei-Verband (SBV) machen Mikrobrauereien rund 75% aller Brauereien aus, tragen aber nur 4% zur Gesamtproduktion bei. Das zeigt: Hier zĂ€hlt QualitĂ€t vor Menge. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei rund 50 Litern im Jahr. In Tschechien liegt der Wert bei 129 Litern.
Die Top 5 unabhÀngigen Brauereien
- Brasserie des Franches-Montagnes (BFM) â SaignelĂ©gier, Jura
GegrĂŒndet 1997 durch den Ănologen JĂ©rĂŽme Rebetez. Bekannt fĂŒr komplexe Aromen. Spezialisiert auf Sauerbiere. "LâAbbaye de Saint Bon-Chien" reift ein Jahr in HolzfĂ€ssern. Ăber 175.000 Bewertungen auf Untappd. - Chopfab Boxer â Winterthur & Yverdon-les-Bains
Aktiv seit 2012. Produktion von ca. 25.000 Hektolitern pro Jahr. Drei Marken: Chopfab, Boxer und Cosmos. Ausgezeichnet fĂŒr moderne Technik und kreative Vielfalt. - Brauerei Felsenau â Bern
GegrĂŒndet 1881. Produktion von 25.000 Hektolitern pro Jahr. Traditionsbetrieb mit moderner Ausstattung. Bekannt fĂŒr "BĂ€rner MĂŒntschi". - Storm & Anchor â Steffisburg, Thun
GegrĂŒndet 2012. Kleine Produktion mit starker Hopfenbetonung. Fokus auf fruchtige Ales. Jede Charge ist ein EinzelstĂŒck. - Brauerei Locher â Appenzell
Seit dem 19. Jahrhundert im Familienbesitz. Bekannt fĂŒr "Appenzeller Quöllfrisch". Neun Auszeichnungen bei den Swiss Beer Awards 2024. Verwendung regionaler Zutaten.
Vergleichstabelle: Die Top 5 im Ăberblick
Brauerei | Standort | Produktion (hl/Jahr) |
---|---|---|
BFM | Saignelégier | nicht öffentlich |
Chopfab Boxer | Winterthur/Yverdon | 25.000 |
Felsenau | Bern | 25.000 |
Storm & Anchor | Steffisburg | nicht öffentlich |
Locher | Appenzell | groĂe Gruppe |
Was macht diese Brauereien besonders?
Jede dieser Brauereien hat ein klares Profil. BFM steht fĂŒr Experimentierfreude mit internationaler Anerkennung. Chopfab Boxer kombiniert Wachstum mit EigenstĂ€ndigkeit. Felsenau bleibt ein Familienbetrieb mit Geschichte. Storm & Anchor setzt auf KreativitĂ€t. Locher verbindet Heimat mit Innovationskraft.
Ein Blick in die Zukunft
Craft-Bier bleibt gefragt. Besonders alkoholfreie Varianten wachsen im Marktanteil. SpezialitÀtenbiere gewinnen neue Zielgruppen. UnabhÀngige Brauereien profitieren vom Wandel. Marketingbudgets bleiben jedoch begrenzt. QualitÀt und RegionalitÀt bleiben entscheidend.
Die Schweiz zeigt: Klein kann groĂ sein.